Vergleich Kalibrierzertifikat, Kalibrierschein und Kalibrierprotokoll
In diesem Wissensbereich werden die Begriffe und Unterschiede des Kalibrierzertifikats, Kalibrierscheins und Kalibrierprotokolls erläutert.
Hier finden Sie Antworten auf die folgenden Fragen:
Was ist ein Kalibrierzertifikat?
Das Kalibrierzertifikat dient dazu, die durchgeführte Kalibrierung eines Prüfmittels gemäß den ISO-/Werksstandards festzuhalten. Kalibrierzertifikate, die nach diesen Standards erstellt werden, werden nicht von externen Stellen kontrolliert, sondern müssen vom Kunden selbst kritisch geprüft werden. Die namensgebende ISO 9001:2015 gibt keine konkreten Anforderungen für den Inhalt solcher Zertifikate vor, weshalb sich Testo Industrial Services an der ISO 10012:2003 orientiert.
Demnach enthält ein Kalibrierzertifikat Informationen wie die technischen Daten des Geräts oder Fühlers sowie die ermittelten Messwerte. Des Weiteren werden Angaben zum durchführenden Labor, den verwendeten Einrichtungen, Verfahren und Referenzgeräten sowie den Umgebungsbedingungen während der Kalibrierung gemacht. Die Testo Industrial Services GmbH gewährleistet zudem die metrologische Rückführung auf anerkannte Normale.
Da es sich bei den dokumentierten Messwerten um eine Momentaufnahme handelt, sollte regelmäßig eine Rekalibrierung durchgeführt werden. Durch die Rekalibrierung wird sichergestellt, dass das Prüfmittel weiterhin den Standards entspricht und mögliche Abweichungen oder Veränderungen hierdurch erkannt und korrigiert werden können.
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Was ist ein Kalibrierschein?
Der Kalibrierschein ist ein offizielles Dokument, das die durchgeführte Kalibrierung eines Prüfmittels gemäß den DAkkS-Standards festhält. Die Angaben in einem Kalibrierschein mit Akkreditierungssymbol sind gemäß der ISO/IEC 17025:2018 vorgegeben und müssen gemäß definiertem Layout im Kalibrierschein aufgeführt werden.
Hierzu zählen die technischen Daten des Geräts oder des Fühlers, sowie die während des Kalibriervorgangs erfassten Messwerte. Zusätzliche Angaben sind das ausführende akkreditierte Labor, die genutzten Einrichtungen, Verfahren und Referenzgeräte, die Umgebungsbedingungen während des Kalibrierungsprozesses, die nationale Akkreditierungsstelle sowie die Registrierungsnummer. Dadurch wird sichergestellt, dass die Messergebnisse und verwendeten Referenzen auf anerkannte Standards zurückführbar sind.
Auch bei den DAkkS-Kalibrierscheinen handelt es sich um eine Momentaufnahme der Messwerte, weshalb hier ebenfalls eine regelmäßige Rekalibrierung durchgeführt werden sollte.
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Was ist ein Kalibrierprotokoll?
Ein Kalibrierprotokoll ist ein Dokument, das üblicherweise weniger detaillierte Informationen als ein Kalibrierzertifikat oder -schein enthält und keiner einheitlichen Regulierung unterliegt. Es existiert keine normative Grundlage für die Erstellung und daher enthält das Kalibrierprotokoll in der Regel auch weniger Angaben als ein Kalibrierzertifikat. Oft wird das Kalibrierprotokoll mit neuen Geräten ausgegeben und dient eher als Nachweis des Ausgangszustands des Geräts. Die Messungen sind auf anerkannte Standards zurückführbar, diese Rückführung ist jedoch nicht aus dem Kalibrierprotokoll ersichtlich. Um sicherzustellen, dass ein Messgerät oder Prüfmittel den ISO- oder DAkkS-Standards entspricht, ist demzufolge eine separate Kalibrierung notwendig.
Was ist der Unterschied zwischen einem Kalibrierzertifikat, -schein und -protokoll?
Während das Kalibrierzertifikat durch ISO und der Kalibrierschein durch DAkkS-Standards geregelt sind und somit als offizielle Dokumente gelten, gibt es für Kalibrierprotokolle keine festgelegte Regelung oder normative Grundlage. Kalibrierprotokolle werden oft mit Neugeräten ausgegeben und die dort auffindbaren Informationen sind in komprimierter Form dargestellt. Ein Kalibrierprotokoll kann daher nicht als zertifizierte Kalibrierung angesehen werden und es muss eine zusätzliche Erstkalibrierung erfolgen.